Studie Fischwanderhilfen für das Tegeler Fließ

Das Tegeler Fließ entspringt an zwei verschiedenen Ausgangspunkten. Der erste liegt direkt südlich des Dorfes Basdorf, der zweite im Bahrenbruch, einer kleinen Moorniederung innerhalb der Oranienburger/Mühlenbecker Heide südlich von Zühlsdorf. In nordost-südwestlicher Richtung durchzieht das Tegeler Fließ einen Teil des westlichen Barnim. Das Fließ mündet im Ortsteil Tegel des Berliner Bezirks Reinickendorf in den Tegeler See. Der Höhenunterschied zwischen Basdorf und der Einmündung in den Tegeler See beträgt bei einer Fließstrecke von ungefähr 27 km ca. 25,5 Meter. Davon verlaufen ca. 8 km im Bezirk Reinickendorf. Große Teile des Baches sind als naturnah zu bewerten.

Das Tegeler Fließ ist ein organisch geprägter Wiesenbach mit bachbegleitenden Gehölzen. Im nordöstlichen Teil oberhalb Mühlenbecks und in der Nähe des Mühlenbecker Sees gibt es noch größere zusammenhängende Waldbachabschnitte. Vor allem im südlichen Teil des Fließes finden sich streckenweise relativ dichte Unterwasserpflanzenbestände.

Natürliche und naturnahe Niederungsbäche gehören zu den artenreichsten Fließgewässern. Die wechselnassen Uferzonen mit Röhricht oder Erlensumpf und die Wasserpflanzenbestände bilden wichtige Lebensraumstrukturen. Fischarten des Baches sind unter anderem der im Berliner Raum vom Aussterben bedrohte Bitterling und Schlammpeitzger, die stark gefährdeten Fischarten Quappe, Karausche und Neunstachliger Stichling sowie gefährdete Fischarten wie Dreistachliger Stichling und Gründling. Gefährdungen für den Lebensraum gehen vor allem von wasserbaulichen Maßnahmen wie Querbauwerken, Begradigungen, Ufer- und Sohlbefestigungen sowie von Autobahn- und Bahnunterführungen aus.

Die Studie “Fischwanderhilfen für das Tegeler Fließ“ soll, wie auch die Studien zu dem Thema „Fischwanderhilfe zwischen Ober- und Unterhavel“, Ideen aufzeigen, Anregungen vermitteln sowie einen Planungsprozess einleiten. Sie stellt mögliche Orte für den Bau von Fischpässen vor und erhebt die Forderung nach Wiederherstellung der Durchdringbarkeit des Tegeler Fließes für auf- und abstiegsbestrebte Fischarten. Außerdem wird die Wiederherstellung des früheren natürlichen Zustandes der partiellen Überflutung alter Überschwemmungsareale sowie des künstlich geschaffenen Retensionsraumes in Nähe der Humboldtmühle bei Frühjahrshochwasser vorgeschlagen.
 
 
Das Tegeler Fließ als naturnaher Niederungsbach im Raum Berlin
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